Kameradschaft 

Ehemalige/ Reservisten/ Hinterbliebene 

Strausberg                          (gegr. 12.November 1990)          

In lockerer und verständlicher Art informierte Oberst i. G. Andreas Chacón über das Wesen der Inneren Führung in der Bundeswehr. Ausgangspunkt seiner Darlegungen war die Vorbereitung von Soldaten auf den Einsatz, von denen nach Abschluss der Ausbildung ein Viertel aus unterschiedlichen Gründen nicht in den Einsatz gehen wollte. Aus der Einsatz-ablehnung der Soldaten leitete Chacón die Notwendigkeit der Inneren Führung als eine besondere Form der Menschen-führung ab. Die Einrichtung einer Führungsstelle der Inneren Führung im Bundesministerium der Verteidigung begründete er mit ihrer wissenschaftlichen Begleitung unter Hinzuziehung weiterer Wissenschaftsbereiche.

Aus den Gegebenheiten der Wandlungen in der Bundeswehr wurde die Innere Führung um den Begriff der "sozialen Lage" erweitert. Über das eingerichtete Meldewesen werden täglich die Klagen über die Menschenfüh-rung in der Truppe im BMVg gesammelt und ausgewertet.

Wegen des parlamentarischen Charakters der Bundeswehr

muss das Bundesministerium der Verteidigung alle eingehenden Meldeinformationen ungefiltert an den Deutschen Bundestag weiterleiten. In besonders schweren Fällen ist auch die Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Militärischen Abschirmdienst zur Aufklärung der Sachverhalte und der Ursachenfindung erforderlich.

 

Oberst i. G. Andreas Chacón erläuterte auch die Probleme, die aus dem Abdriften von Meldungen in die Öffentlichkeit entstehen ohne das Untersuchungsergebnisse vorliegen oder noch nicht einmal eingeleitet werden konnten. In der Regel gelangen die noch unfertigen Meldungen über den Deutschen Bundestag in die Presse. Die im Pressestil aufbereiteten Informationen hinterlassen in der Truppe nachhaltig psychologisch Negativwirkungen nicht nur bei den von den Ereignissen Betroffenen sondern auch beim Bestandspersonal der Bundeswehr, die sich insbesondere auf die Dienstbereitschaft auswirken.

 

Die Innere Führung der Bundeswehr als führungsgestaltender Auftrag führt mit ihrer Erweiterung zur Abbildung der sozialen Lage in der Bundeswehr zur Erhöhung der Leistungsbereitschaft der Soldaten, einer Notwendigkeit in Zeiten moderner Anforderungen militärischer Einsätze.

Zur Erinnerung und als Zeichen des Dankes für den hervorragenden Vortrag überreichte Oberstleutnant a. D. Horst Matschey dem Referenten

Oberst i. G. Andreas Chacón die Erinnerungsurkunde der Kameradschaft